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Buchrezension: Destined for War - Can America and China escaped the Thucydides's Trap?

Einführung

Die weltweite wirtschaftliche Krise, die durch die Coronapandemie ausgelöst wurde, hat die Verschiebung des politischen Machtverhältnisses an der Weltspitze verstärkt und beschleunigt. Deshalb ist diese Zeit grossen geopolitischen Umbruchs Anlass dazu, sich Gedanken darüber zu machen, wie die USA und China auf diese Veränderung einstellen dürften. Wird sie friedlich vonstattengehen oder wird es Krieg geben? Das ist die Frage, welcher Graham T. Allison (geb. 1940) in seinem Werk Destined for War - Can America escape Thucydides’ Trap (1) nachgeht. Das Buch ist zwar bereits 2018 erschienen, hat aber mit der Coronakrise an Bedeutung zugenommen. Es ist derzeit auf Deutsch (noch) nicht verfügbar. 

 

Der Autor ist Politologe an der Harvard University. In einem früheren Werk hat er das Handeln und Verhalten von Präsident John F. Kennedy während der Kubakrise hinterfragt. Dabei hat er sich in ganz Amerika positive Stimmen, aber vor allem auch negative Reaktionen eingehandelt. Das bedeutet, dass er seinem Land kritisch gegenübergestellt und daher lesenswert ist. Allisons Werk hat auch einen mysteriösen Untertitel: Can America escape Thucydides’ Trap? Kann Amerika Thukydides’ Falle entkommen? Thukydides ist ein berühmter griechischer Historiker - manche Experten sehen ihn als den ersten Historiker überhaupt. Sein Vermächtnis an die Nachwelt ist ein Werk namens Der Peloponnesische Krieg.

 

Diese kriegerische Auseinandersetzung fand zwischen 431 und 404 v. Chr. statt und stellte die aus dem Perser Krieg herausgehende Landmacht Sparta der emporsteigenden Seemacht Athen gegenüber. 

 

Thukydides berichtet zuerst aus erster Hand als Kämpfer auf der Seite Athens, später als Beobachter ausserhalb des Kriegsschauplatzes. Allisons Verweis auf den peloponnesischen Krieg ist umso treffender, als dieser Auslöser für politische Verwerfungen in der ganzen damals bekannten Welt war. Sparta, also die etablierte Macht, gewann den peloponnesischen Krieg. Doch zu welchem Preis? Der Frieden in Griechenland hielt 15 Jahre. Dann brach der Korinthische Krieg aus und Griechenland verlor jeglichen Einfluss in der Region. Schlimmer noch: Es musste bald der neuen emporsteigenden Macht - Rom - weichen. Die Falle, auf die Allison verweist, ist die Eskalation, die eine etablierte und eine herausfordernde Macht auslösen. Er belegt, dass solche Rivalitäten mathematisch gesehen öfters zum Krieg führen. 

Ab jetzt wechseln wir die Perspektive und argumentieren im Sinne Allisons.

 

Zur heutigen Lage Chinas

Seit den 1980er Jahren erfährt China ein weltweit unerreichtes wirtschaftliches Wachstum. Indem der Internationale Währungsfonds seinen Jahresbericht 2014 mit der Aussage „America Is Now No. 2“ betitelte, löste er in den USA einen regelrechten Feuersturm aus. Wie der Autor betont, für die meisten Amerikaner galt bisher die Stellung der USA als grösste Volkswirtschaft der Welt als Teil ihrer nationalen Identität. Folgende Beispiele sollen Chinas Aufstieg belegen: 

 

- Infrastruktur: Im Jahr 2005 überbaute China alle zwei Wochen das Äquivalent der Fläche des heutigen Roms. Zwischen 2011 und 2013 produzierte und verwendete China mehr Zement als die USA im gesamten 20. Jh. Jemand hat offensichtlich vergessen, den Chinesen zu sagen, dass Rom nicht in einem Tag erbaut wurde, ironisiert Allison. 

- Armutsbekämpfung: Vor einer Generation lebten 90 von 100 Chinesen von weniger als 2 Dollar pro Tag. Heute tun es weniger als 3 von 100. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen ist von 193 Dollar im Jahr 1980 auf heute über 8’100 Dollar gestiegen. Zwischen 1982 und 2004 gelang es China, mehr als eine halbe Milliarde Menschen aus extremer Armut zu befreien. 

- Lebenserwartung: 1949 konnten chinesische Bürger damit rechnen, im Alter von 36 Jahren zu sterben. Bis 2014 hat sich die Lebenserwartung auf 76 Jahre mehr als verdoppelt. 

- Alphabetisierung: Im Jahre 1949 konnten 8 von 10 Chinesen weder lesen noch schreiben. Heute sind 95 % der Bevölkerung alphabetisiert. 

- Vermögen: Im Jahr 2015 hat China die USA als das Land mit den meisten Milliardären übertroffen und fügt nun jede Woche einen neuen Milliardär hinzu. Chinesische Käufer erstanden 2015 die Hälfte der weltweit verfügbaren Luxusgüter. 

- MINT (2): Im Jahr 2015 hat die Tshinghua University das MIT (3) als Universität Nr. 1 im Ingenieurwesen überholt. 

- Güterproduktion: China, das seit Langem vor allem als Billigproduzent kostengünstiger Konsumgüter bekannt ist, hat seinen Anteil an der globalen Wertschöpfung in der Hightech-Fertigung von 7 % in Jahr 2003 auf 27 % im Jahr 2014 gesteigert. Gleichzeitig ist der amerikanische Anteil an diesem Markt von 36 % auf 29 % gesunken. 

- Computertechnologie: Seit Juni 2013 befindet sich der schnellste Supercomputer der Welt nicht im Silicon Valley, sondern in China. Zudem ist Chinas Top-Supercomputer schneller als der nächste amerikanische Konkurrent. Während Chinas Supercomputer früher stark auf amerikanische Prozessoren setzten, wurde sein Top-Computer im Jahr 2016 komplett mit inländischen Prozessoren gebaut. In der Rangliste der 500 schnellsten Supercomputer der Welt - eine Liste, auf der China 2001 abwesend war - hat es heute 167, zwei mehr als die USA. 

- Militär und Verteidigung: Heute ist Chinas Verteidigungsbudget von 146 Milliarden Dollar an Marktwechselkursen (oder 314 Milliarden Dollar in Kaufkraftparität) an zweiter Stelle hinter den USA und beträgt zweimal das Verteidigungsbudget Russlands, das an 3. Stelle liegt. 

 

Wie diese Beispiele belegen, ist also Chinas Aufstieg nicht nur wirtschaftlicher Natur. Auch Chinas militärische Fortschritte untergraben Amerikas Status als globaler Hegemon rapide und zwingen die US-Führung, sich ungemütliche Wahrheiten über die Grenzen der amerikanischen Macht zu stellen. 

 

Ein neues Machtverhältnis an der Weltspitze

Allison zitiert den weltweit anerkannten Kenner Chinas, Mitbegründer und ehemaliges Staatsoberhaupt von Singapur, Lee Kuan Yew: „The size of China’s displacement of the world balance is such that the wold must find a new balance. It is not possible to pretend that this is just another big player. This is the biggest player in the history of the world.“ (4)

 

Diese Verschiebung des Machtverhältnisses ist in zweierlei Hinsichten sichtbarer geworden: 

 

1. Chinas fordert die USA im Bereich Weltfinanzen und Entwicklung heraus: Allisson erinnert uns, wie nach dem Zweiten Weltkrieg die USA als „Designer“ der neuen Weltordnung die sogenannten Bretton-Woods-Institutionen schufen: Sie gründeten den Internationalen Währungsfond zur Koordinierung der internationalen Finanzen, die Weltbank zur Verleihung von Krediten zu tieferen Konditionen als auf dem Markt an Entwicklungsländern und die Welthandelsorganisation zur Förderung des Handels. Sowohl beim IWF wie bei der Weltbank halten sie allein ein Vetorecht gegen Änderungen in der Governance der Institutionen. Nachdem die USA sich jahrelang geweigert haben, Chinas Forderung nach einem grösseren Stimmenanteil bei der Weltbank nachzukommen, verblüffte Peking Washington 2013 mit der Gründung einer eigenen Institution, der Asiatischen Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB). Bei der Gründung konnte sie bereits auf die Teilnahme von 57 Staaten zählen, Grossbritannien allen voran. Unterdessen sind es über 130 Staaten.  

2. China zeichnet eine neue geopolitische Karte der Welt: Im September 2013 kündigte Xi Jinping Chinas Absicht, an, 1,4 Billionen Dollar in den Bau einer „Neuen Seidenstrasse“ mit Infrastruktur zu investieren, um 65 Staaten in Asien, Europa und Nordafrika mit einer Gesamtbevölkerung von 4,4 Milliarden Menschen zu verbinden. Durch den Silk Road Economic Belt und die 21st-Century Maritime Silk Road - kollektiv bekannt als One Belt, one Road (OBOR) - baut China ein Netz von Autobahnen, Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnen, Flughäfen, Häfen, Pipelines, Hochspannungsleitungen und Glasfaserkabel in ganz Eurasien. Diese modernen physischen Verbindungen entlang der einst alten chinesischen Handelsrouten werden neue diplomatische, handelspolitische und finanzielle Beziehungen fördern. An dieser Stelle umfasst OBOR 900 Projekte mit Kosten von mehr als 1,4 Billionen Dollar, was 12 Marshall-Plänen entsprechen soll. 

 

Was will China?

Wie Donald Trump will Xi Jinping sein Land wieder „great“ machen. Das bedeutet für China: 

 

- Zurück zur Vorherrschaft über Asien, die China genoss, bevor der Westen eindrang. 

- Wiederherstellung der Kontrolle über die Gebiete des „Grosschinas“, einschliesslich Xinjiang und Tibet auf dem Festland sowie Hongkong und Taiwan.

- Wiederherstellung seiner historischen Einflusssphäre entlang seiner Grenzen und in den angrenzenden Meeren.

- Den Respekt anderer Grossmächte in den Räten der Welt. 

 

Er war kaum einen Monat im Amt, als Xi Jinping zwei konkrete, jahrhundertjährige Ziele formulierte:

 

1. Er will eine mässig wohlhabende Gesellschaft aufbauen, das heisst, das Pro-Kopf-BIP von 2010 verdoppeln und bis 2021, dem 100. Jahrestag der kommunistischen Partei, 10’000 Dollar erreichen. 

2. Er wird den Weg leiten, damit das Land bis 2049, zum 100. Jahrestag der Volksrepublik Chinas, eine modernisierte, voll entwickelte, reiche und mächtige Nation wird. 

 

Wenn China das erste Ziel erreicht, wird seine Wirtschaft lauf IWF 40 % grösser sein als die der USA (gemessen in Kaufkraftparität). Wenn China das zweite Ziel bis 2049 erreicht, wird seine Wirtschaft die amerikanische um das Dreifache übertreffen. 

Um diese Ziele zu erreichen, setzt Xi Jinping auf folgende Wege und Mittel: 

 

- Wiederbelebung der kommunistischen Partei, Säuberung der Korruption und Wiederherstellung ihrer Autorität in den Augen des chinesischen Volkes. 

- Wiederbelebung des chinesischen Nationalismus und Patriotismus. 

- Erarbeitung einer dritten wirtschaftlichen Revolution. 

- Umstrukturierung und Umbau des chinesischen Militärapparats, damit es, wie Xi sagt: „Kämpfen und gewinnen kann.“

 

Amerikas Selbstkritik

Allison zeigt Mut, indem er das Handeln Amerikas hinterfragt. Genauer, wie verhielten sich die USA, als vor einem Jahrhundert Theodore Roosevelt zuversichtlich das Land in ein amerikanisches Jahrhundert führte? In dem Jahrzehnt, erinnert uns Allison, erklärten die USA Spanien den Krieg, indem sie es von der westlichen Hemisphäre vertrieben und Puerto Rico, Guam und die Philippinen an sich rissen. Sie drohten Deutschland und Grossbritannien mit Krieg, wenn sie sich nicht auf die Beilegung von Streitigkeiten zu amerikanischen Bedingungen einigten. Sie unterstützten einen Aufstand in Kolumbien, um ein neues Land - Panama - zu schaffen, um einen Kanal durch das Land zu bauen. Sie erklärten sich zum Polizisten der Welt und behaupteten das Recht einzugreifen, wann und wo immer sie es für notwendig hielten - ein Recht, das sie allein in den sieben Jahre von Theodore Roosevelts Präsidentschaft in neun Fällen ausübten. Frisch von Siegen über Spanien, Deutschland und Grossbritannien und dominant von Alaska bis Venezuela erklärte Roosevelt 1904 in seiner Rede zur Lage der Nation, dass die USA die Verantwortung für den Frieden und die Stabilität ihrer geopolitischen Nachbarschaft übernommen hätten. 

 

Wenn China jetzt halb so anspruchsvoll werden würde wie damals die USA, fragt Allison, wird die amerikanische Führung heute einen Weg finden, sich so geschickt von der Weltherrschaft zu verabschieden wie die Briten es taten? Die Antwort liefert er unmittelbar: Es gibt wenige Anzeichen dafür, dass die Amerikaner sich darauf vorbereiten, das Schicksal Grossbritanniens zu akzeptieren. 

 

Und nun kommt Thukydides mit dem peloponnesischen Krieg ins Spiel. 

 

Lehren aus der Vergangenheit

Der griechische Historiker erklärt, dass der peloponnesische Krieg unvermeidbar wurde, weil der Aufstieg Athens Sparta Angst eingeflösst hatte. Das ist das Phänomen, das Allison als Thukydides’ Falle bezeichnet hat: der schwere, strukturelle Stress, der entsteht, wen eine aufstrebende Macht droht, eine herrschende umzuwerfen. Unter solchen Bedingungen können nicht nur aussergewöhnliche, unerwartete Ereignisse, sondern auch gewöhnliche aussenpolitische Brennpunkte grosse Konflikte auslösen. 

Thukydides identifiziert drei Haupttreiber, die diese Dynamik befeuern und schliesslich zum Krieg führen: Interessen, Angst und Ehre. 

 

- Nationale Interessen: Als die Expansion Athens die Stellung Spartas bei seinen Verbündeten zu untergraben drohte, fühlte Sparta, dass seine Position nicht mehr haltbar war. 

- Angst: Die Ängste der Machthaber schüren oft Fehleinschätzungen und übertreiben Gefahren, da das Selbstvertrauen der aufstrebenden Mächte unrealistische Erwartungen weckt und die Hinnahme von Risiken fördert. 

- Ehre: Hier geht es um die Wahrnehmung eines Staates, um den Respekt, der ihm geboten sein sollte und um den Stolz der Bevölkerung.

 

Letztlich waren die Führer von Athen und Sparta von ihrer eigenen Innenpolitik überwältigt. Trotz der Fürsprache grosser Staatsmänner und kluger Stimmen in Athen und Sparta, die davor warnten, dass Krieg einer Katastrophe gleichkommen dürfte, veranlasste 431 v. Chr. die Verschiebung des Machtgleichgewichts beide Seiten zu dem Schluss, dass Gewalt die wenig schlechtere Option sei. Und der Krieg kam.

 

Ist Krieg zwischen den USA und China unvermeidbar?

Amerikaner und Chinesen haben eine grundlegend unterschiedliche Auffassung vom Krieg. 

 

Wo die westliche Tradition den entscheidenden Kampf im Kräftemessen sucht, die Heldentaten betont, spricht die chinesische Tradition eher für Subtilität, Täuschung und die geduldige Anhäufung relativer Vorteile. 

 

In der westlichen Tradition rückt der Einsatz von Gewalt stark in den Vordergrund. Die Kunst des Krieges beschränkt sich weitgehend auf das Schlachtfeld. Der Weg zum Sieg ist das Aufeinanderprallen von gegenseitigen Kräften. Krieg ist für chinesische Strategen in erster Linie psychologisch und politisch. Militärkampagnen sind zweitrangig. Sun Tzu erklärt in seinem Werk Die Kunst des Krieges, dass der höchste Sieg darin besteht, den Feind zu besiegen, ohne jemals kämpfen zu müssen. 

 

Chinesische Militärstrategen bereiten sich derzeit auf einen Seekrieg vor. Ihre Vorwärtsverteidigungsstrategie zielt darauf ab, die Kontrolle des Meeres innerhalb der ersten Inselkette zu erlangen, die von Japan über Taiwan bis zu den Philippinen und dem südchinesischen Meer verläuft. Heute macht Chinas Arsenal von mehr als 1’000 Anti-Schiff-Raketen, die auf dem Festland und auf seiner Küstenflotte basieren, es jedem US-Kriegsschiff unmöglich, innerhalb von 1000 Meilen von Chinas Küste sicher zu operieren, so Allison. Diese Fähigkeiten haben die Position der militärischen Dominanz des Pazifiks, an die sich die USA seit 1942 gewohnt hatten, herabgestuft. Allison betont aber, dass Chinas Willen, sollte es zu einem Krieg kommen, zu kämpfen und zu gewinnen, nicht ipso facto bedeutet, dass China gewillt sei, in den Krieg zu ziehen. 

Um den Krieg zu vermeiden, schlägt Allison vier Wege vor: 

 

- Interessenlage klären: Die amerikanische Führung muss zwischen den vitalen und den lebenswerten Interessen unterscheiden.

- Verstehen, was China zu versucht: Die US-Führung muss Chinas Kerninteressen besser verstehen und einschätzen.

- Strategisch handeln: Die amerikanische Politik versucht im Wesentlichen, sich an den Status quo zu klammern. Aber der Status quo kann nicht aufrechterhalten werden, wenn das zugrunde liegende wirtschaftliche Gleichgewicht der Macht so dramatisch zugunsten Chinas gekippt ist. Amerikas heutige Strategie ist Hoffnung. Doch Hoffnung ist keine Strategie.   

- Die innenpolitischen Herausforderungen in den Mittelpunkt stellen: Xi und Trump und ihre jeweiligen Nachfolger sollten sich primär auf ihre innenpolitischen Probleme konzentrieren.

 

Kommentar

Dieses Buch habe ich mit grossem Interesse gelesen. Es hat mir besonders gefallen, weil der Autor sich weitgehend von der hegemonialen Rhetorik Washingtons distanziert und grosse Anstrengung unternimmt, um die Sicht Chinas zu verinnerlichen. Für einen amerikanischen Autor ist dies keine Selbstverständlichkeit. Ich wünschte mir, er oder andere amerikanische Autoren würden auch so versuchen, andere konkurrierenden Staaten, wie zum Beispiel Russland, zu analysieren. 

 

Allisons Sicht der Dinge ist optimistisch. Er scheint zu glauben, dass sich ein Krieg zwischen den USA und China vermeiden lässt. Und sollte er doch ausbrechen, geht der Autor allerdings nicht explizit davon aus, dass die USA den ersten Schlag erteilen könnten. 

 

Die USA haben sich als traditionelle Kriegstreiber erwiesen, während die Chinesen eher weniger streitsüchtig zu sein scheinen. Ein Krieg zwischen den USA und China könnte jedoch schon aufgrund des Entschlusses einer Handvoll Amtsträger ausbrechen, und zwar auf beiden Seiten. Beide würden ihre Verbündeten in Europa und woanders in Mitleidenschaft ziehen. 

 

Vielleicht sollte man künftig Krieg nicht mehr von einigen wenigen Amtsträgern, sondern von einem Volksentscheid abhängig machen. 

 

Virginia Bischof Knutti©24.06.2020

 

Quellen und Noten:

(1) Graham T. Allison, Destined for War - Can America and Cha escapade Thucydides’ Trap?, First Mariner Books Edition 2018, Boston & New York. 

(2) Die Abkürzung MINT steht für: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technologie 

(3) Massachusetts Institute of Technology

(4) Das Ausmass der Verdrängung des Weltgleichgewichts durch Chinas Aufstieg ist so gross, dass die Welt ein neues Gleichgewicht finden muss. Man kann nicht so tun, als sei China nur ein weiterer grosser Player. Das ist der grösste Player in der Geschichte der Welt. (Übersetzung: Virginia Bischof Knutti).

 

 

 

 

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