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Der Wolf - "Animal géopolitique?"

Ernsthaft. Inwiefern kann Geopolitik für die Analyse einer symbolträchtigen Tierart wie des Wolfes relevant sein? 

Wenn Geopolitik als die Analyse von Machtrivalitäten über Territorien zwischen Gruppen oder Individuen sind, dann eignen sich auch Umweltfragen, die von Natur aus territorial und konfliktträchtig sind, für eine solche Analyse, und zwar sowohl auf lokaler als auch auf internationaler Ebene. 

Tatsächlich gibt uns die Verhaltensanalyse von Grossraubtieren Auskunft darüber, wie unsere Gesellschaft auf lokaler und globaler Ebene funktioniert. Konkreter, auf  lokaler Ebene wirft der Wolf Probleme der öffentlichen Sicherheit, aber auch im soziokulturellen und im sozioökonomichen Bereich, auf. Auf internationaler Ebene konfrontiert er Gesellschaft und Politik mit grenzüberschreitenden politischen, agrarpolitischen und ökologischen Fragen.  Es macht also den Eindruck, als ob Grossraubtiere wie Wölfe sich nicht bloss auf ihre reine ökologische Dimension reduzieren lassen. 

Dieser Bericht analysiert die diversen geopolitischen Funktionen des Wolfs und hinterfragt Vorstellungen und Perspektiven der Stiftung KORA, die Bund und Kantone in Fragen Naturschutz berät. 

 

Gesetzliche Bestimmungen

Verglichen mit anderen bedrohten Tierarten (Bartgeier, 1925), Adler und Fischotter (1953) oder Bär und Luchs (1962) erhielt der Wolf in der Schweiz erst 1986 Schutzstatus. Dieser beruht auf folgenden Grundlagen: 

  • Berner Konvention (1979): Die Berner Konvention ist ein völkerrechtlicher Vertrag. Darin wird der Wolf als streng geschützte Art im Anhang II gelistet. Tierarten im Anhang II dürfen nicht absichtlich gestört, gefangen oder getötet werden. Allerdings erlaubt der Artikel 9 gewisse Ausnahmen. Die Berner Konvention wurde von praktisch allen europäischen Ländern ratifiziert. 
  • Alpenkonvention (1991): Die Alpenkonvention ist ebenfalls ein völkerrechtlicher Vertrag. Sie wurde von allen Alpenländern ratifiziert, inklusive der Schweiz, die jedoch auf die Ratifizierung der Protokolle verzichtet hat. 
  • Jagdgesetz (JSG)
  • Jagdverordnung (JSV)
  • Konzept Wolf Schweiz (2016): Die Bestimmung des JSG und der JGV werden im Konzept Wolf Schweiz als Vollzugshilfe des Bundesamt für Umwelt (BAFU) konkretisiert.
  • Zudem kann man noch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (1992) der EU zählen, an der die Schweiz völkerrechtlich zwar nicht gebunden ist, für die EU-Mitgliedstaaten jedoch zur Umsetzung der Berner Konvention dient.  

 

Das Jagdgesetz und die entsprechende Verordnung sind seit  der Rückkehr des Wolfes auf Schweizer Gebiet Objekt von mehreren Anpassungen gewesen. Laut KORA haben Parlamentarierinnen seit 2006 mehr als 60 Motionen, Interpellationen und Fragen zum Thema Wolf an den Bundesrat eingereicht und im National- und Ständerat behandelt. Im gleichen Zeitraum kamen drei Anti-Wolf Initiativen zustande.

 

Auswirkungen des Wolfs auf die lokale Geopolitik 

Die lokale Geopolitik ist durch den Wolf aus mindestens drei verschiedenen Gründen tangiert: 

  • Aus Gründen der öffentlichen Sicherheit: Wildtiere können für Menschen und die öffentliche Sicherheit Risiken darstellen: Übertragung von Krankheiten, körperliche Verletzungsgefahr und Sachschäden. Laut KORA wurden im 20. Jh. rund 150 Menschen pro Jahr durch Grossraubtiere aller Arten getötet. In Nordamerika und Europa zusammen gab es während des letzten Jahrzehnts im Schnitt 24,1 Angriffe und 3,9 Todesfälle durch Grossraubtiere pro Jahr. 

Die AutorInnen der Studie betonen jedoch, dass Wölfe den Menschen nicht als Beute betrachten und dass es in den 25 Jahren seit der Wiederbesiedlung der Schweiz durch den Wolf noch nie zu einer kritischen Begegnung gekommen ist, bei der ein Mensch von einem Wolf in irgendeiner Form angegangen worden wäre. 

Der Bericht hebt vier Faktoren hervor, welche Angriffe von Wölfen auf Menschen begünstigen könnten: Tollwut, Gewöhnung an den Menschen, Provokation durch den Menschen und stark veränderte Landschaft. (1) Wichtig ist festzuhalten, dass der Wolf ein intelligentes und lernfähiges Tier ist. Je mehr Menschen in - aus der Wolfsperspektive - in seinen Lebensraum eindringen, desto vertrauter verhält er sich auch. 

  • Aus soziokulturellen Gründen: Hier gilt es, den Grad der Betroffenheit für die Bevölkerung zu unterscheiden. Obwohl Wölfe sich zunehmend in urbane Gebiete getrauen, ist die Bevölkerung im alpinen Raum wesentlich stärker betroffen als die urbane. Ausserdem führen verschiedene Werthaltungen in ökologischen und gesellschaftlichen Fragen dazu, dass die urbane Bevölkerung im Prinzip eher freundlich gegenüber dem Wolf eingestellt ist als die alpine Bevölkerung. Sollte jedoch der Betroffenheitsgrad in urbanen Gebieten zunehmen, zum Beispiel aufgrund einer Wolfsattacke auf einen Hund oder gar aufgrund direkter oder indirekter Gefährdung von Menschen, wäre eine grössere Abneigung der urbanen Bevölkerung gegenüber dem Wolf eine unmittelbare, logische Folge.   
  • Aus sozioökonomischen Gründen: Wölfe greifen das Vieh an und verursachen Kosten und Verluste für die LandwirtInnen. Subventionen und Direktzahlungen für die Weidetierhaltung werden aber an die Umsetzung verschiedener Auflagen geknüpft, welche die unternehmerische Unabhängigkeit der bäuerlicher Betriebe zusätzlich einschränken. Bei allen bereits verbuchten Erfolgen beim Einsatz von Herdenschutzhunden oder von elektrifizierten Zäunen, Um- und dazu Lernen wird von den LandwirtInnen erwartet, ungeachtet davon, wie gross der Aufwand sein soll. Das ist symptomatisch für einen Berufsstand, der von der Globalisierung abgehängt worden ist und unter dem zunehmenden Druck steht, weniger Rindfleisch zu produzieren.  

 

Auswirkungen des Wolfs auf die internationale Geopolitik

Hier sind wir zurück auf dem Feld der klassischen Geopolitik. 

  • Agrarpolitik: Weil die Landwirtschaft kaum mehr rentabel betrieben werden kann, orientieren LandwirtInnen ihre wirtschaftliche Tätigkeit an direkten Zahlungen und Subventionen. Diese sind wiederum abhängig von der europäischen Agrarpolitik und zunehmend von der öffentlichen Meinung zum Thema Klimawandel. Deshalb besteht ein erheblicher Druck, das Grossvieh durch Kleinvieh zu ersetzen, das weniger Treibhausgas-Emissionen verursacht. Das kommt dem Wolf ziemlich gut gelegen, der nicht weniger als wir Menschen weiss, wie er seine Kräfte optimal einsetzen soll.  Also statt mühsam Rehe oder Hirsche zu jagen, „bedient“ er sich, wenn immer möglich, in einem Schafherd. Weil aber die Weidetierhaltung im Berggebiet auch zu einer unrentablen Sommeraktivität degradiert worden ist, wird die Bewirtung von Schafherden nur mit minimalstem Personalaufwand durchgeführt. Zum Schutz des Viehs werden derzeit zunehmend Herdeschutzhunde eingesetzt, ein Aufwand, der an Mitteln und Fachwissen allerdings nicht unterschätzt werden darf. Für die betroffenen LandwirtInnen stellt sich die dringende Frage, ob sie auf die Weidetierhaltung ganz verzichten sollen, was gezwungenermassen zur Beschleunigung der Verödung im Alpenraum beitragen wird, ein Zustand gegen den Bund und Kantone eigentlich kämpfen wollen. 
  • Umweltpolitik: Der Wolf wird wie kein anderes Grossraubtier - mit Ausnahme des Eisbären - für globale, umweltpolitische, aber auch staatliche Herausforderungen instrumentalisiert. Durch die Verdrängung aus seinem Lebensraum durch menschliche Aktivitäten (Landwirtschaft, Tourismus)  wird er zum Opfer des Zerstörungspotentials des Menschen und folglich des Klimawandels. Der Wolf verkörpert auch die Herausforderungen für die Erhaltung der Biodiversität. Seine Stellung an der Spitze der Nahrungskette macht aus ihm den Herr der Natur - eine Rolle, die er sich mit dem Eisbären teilt. Seine Fähigkeiten als kraftvoller und ausdauernder Jäger in einer feindseligen Welt verstärk die Bewunderung, die er hervorruft. Den Wolf zu schützen, ist schliesslich ein wichtiger Indikator für die Umweltqualität eines Territoriums, zumal der Schutz des Wolfes auch den Schutz anderer Tier- und Pflanzenarten involviert, die weniger Mobilisierungspotenzial haben. Im heutigen Stand der Diskussion zum Klimawandel und unter Vorbehalt von Angriffen auf Menschen wäre die Absicht, den Schutz des Wolfes zu reduzieren oder gar aufzugeben,  unrealistisch.
  • Internationale Beziehungen: Durch seine grosse Mobilität setzt sich der Wolf über die Staatsgrenzen hinweg. Dadurch zwingt er die Politik, in grösseren, grenzüberschreitenden Räumen zu denken und zu handeln. Vor allem müssen Wolfsgebiete möglichst zusammenhängend sein, damit die Tiere in ihren Wanderungen urbane Gebiete möglichst vermeiden können. Das ist für alle beteiligten Staaten eine grosse Herausforderung, die, wie in vielen anderen grenzüberschreitende Fragen, den Kooperationswillen der einen oder anderen Staaten offenbart oder auf die Probe stellt. 

 

Ausblick

Laut Bundesamt für Umwelt BAFU leben aktuell in der Schweiz 80 Wölfe in einem Dutzend Kantonen, was gemäss BAFU 8 Rudeln entspricht. (2)

Auf die dringendsten Fragen, die sich die Schweizer Bevölkerung stellt, nämlich wie die erwartete Entwicklung der Wolfspopulation im Alpenraum aussehen wird, stütze ich mich auf den KORA-Bericht. Ich werde hier den Antworten auf drei Fragen nachgehen und sie kommentieren:  

 

Wie gross muss eine überlebensfähige Wolfspopulation sein? Es gibt zwei Rechnungsmethoden. Die erste stammt aus der International Union for Conservation of Natur (IUCN) und geht von 1’000 fortpflanzungsfähigen Individuen aus. Weil die Wolfspopulation im Alpenraum von anderen Wolfspopulationen geografisch nicht abgeschnitten ist, geht die IUCN davon aus, dass ein Minimalbestand von 250 fortpflanzungsfähigen Individuen, was laut KORA bei einem reproduzierenden Paar pro Rudel in etwa 125 Rudeln entsprechen soll, ausreichen würde. KORA meint allerdings, dieses Ziel von 125 Rudeln sei heute schon praktisch erreicht und impliziert somit, dass ein höheres Ziel ökologisch gesehen erstrebenswert wäre.

  • Erkenntnis Nr. 1: In der oben erwähnten Rechnung entspricht ein Rudel einem Paar. Dabei blendet die Rechnungsmethode die Zahl der Jungtiere aus, was zu Folge hat, dass die effektive Zahl der Wolfspopulation in Wahrheit viel grösser wäre als behauptet.
  • Erkenntnis Nr. 2: Die (absichtliche?) Vermischung zwischen Individuen und Rudeln ist für die betroffene Bevölkerung irreführend. Wenn immer möglich sollte die Anzahl Wölfe in Betracht gezogen werden, denn sie ist im Gegensatz zur Anzahl Rudel nachvollziehbar. 

Wie viele Wölfe braucht es in den Alpen? Bevor wir dieser Frage nachgehen, müssen wir zwischen der ökologisch tragfähigen und der sozial tragfähigen (oder der Bevölkerung zumutbaren) Wolfspopulation unterscheiden. Ausserdem gilt eine Fläche von 200 bis 400 km2 im Mitteleuropa als typische Reviergrösse für einen Rudel. Das ergibt folgende Tabelle: 

 

Tabelle 1: Bestand der ökologisch tragfähigen Wolfspopulation im Alpenraum 

 

 

                                                 Verfügbare Fläche               Anzahl Rudel

________________________________________________________________________

Alpenraum                                    93'000 km2                       233-465

Schweiz (Alpen und Jura)               20'000 km2                         50-100

 

Quelle: KORA-Bericht Nr. 91

 

  • Erkenntnis Nr 3: Wenn man nur den verfügbaren Raum als Parameter für die Aufnahme des Wolfes berücksichtigt, kommt die Anzahl Rudel weit über den Minimalbestand der IUCN von 125 Rudeln zu liegen. Nach dieser Rechnung würde die Schweiz alleine mehr als die Hälfte der Wolfspopulation beherbergen. Eine Vorstellung, die wohl über die sozial tragfähigen Wolfspopulation gehen dürfte. 
  • Erkenntnis Nr 4: Geht man von einer Reviergrösse von 200 - 400 km2, würden mit 125 Rudeln erhebliche „wolfsfreie Räume“ entstehen. Das ist nicht nur ein ökologisches Problem, sondern ein Politikum. Es offenbart, welche Alpenländer es ernst meinen mit dem Wolfsschutz und welche nicht.  

Was bedeutet das für die Schweiz? In der Aufteilung der Wolfspopulation im Alpenraum geht KORA vom Minimalbestand von 125 Rudeln aus. Würden sich die Alpenländer auf diese Zahl einigen und unter sich aufteilen, ergäbe sich folgende Tabelle: 

 

Tabelle 2: Aufteilung der Wolfspopulation im Alpenraum

 

Land                Minimale Anz.       Alpenfläche           Anteil alpine Bevölkerung

                             Rudel                   in %                                in %

____________________________________________________________________________

 

Frankreich              26                      21                                    4

Italien                     39                     27                                     7

Schweiz                  17                     13                                   23

Liechtenstein            1                      0,08                              100

Österreich               39                    29                                    50

Slowenien                 3                      3,5                                 32

Deutschland             4                       5,8                                  2

 

Quelle: KORA-Bericht Nr. 91 und Wikipedia

 

Die Spalten „Alpenfläche in %“ und „Anteil alpine Bevölkerung in %“ habe ich Wikipedia entnommen. (3) 

 

  • Erkenntnis Nr. 5: Nach dieser Berechnungsmethode sollte sich künftig der Wolfsbestand in der Schweiz mehr als verdoppeln. Das ist, angesichts der bereits angespannten Situation im Lande, ein unrealistisches Ziel. 
  • Erkenntnis Nr. 6: Der Vergleich zeigt, dass die Aufteilung der 125 Rudel unter den Alpenländern so gut wie keine Rücksicht auf den Anteil Bevölkerung im Alpenraum nimmt. So wäre Deutschland mit 4 Rudeln, 5,8 % Alpenfläche und 2 % Alpenbevölkerung erheblich unterdotiert im Vergleich zu Österreich (39 Rudel), Slowenien (3 Rudel) oder der Schweiz (17 Rudel). Tatsächlich hat Deutschland in letzter Zeit sein Bundesnaturschutzgesetz erheblich gelockert: „Das Bundesnaturschutzgesetz vom 29. Juli 2009 (…) wurde am 4. März 2020 so abgeändert, dass künftig bei ernsten Schäden an Nutztieren nicht nur schadenstiftende Einzelwölfe, sondern auch Mitglieder eines Wolfsrudels abgeschossen werden können - auch wenn die Nutztierrisse keinem bestimmten Wolf eines Rudels zugeordnet worden sind. Die Abschüsse von Rudelmigliedern können solange fortgesetzt werden, bis weitere Schäden ausbleiben. Voraussetzung ist, dass alle anderen Massnahmen ausgeschöpft sind (Art. 45a Abs. 2 BNatSchG).“ (4)  Hier stehen wir vor dem klassischen Fall eines Staates - nämlich Deutschland -, der sich ungestraft aufgrund seiner Grösse und seiner Macht über internationale Regelungen hinwegsetzen kann und die Nachbarstaaten vor noch grössere Herausforderungen stellt. 
  • Erkenntnis Nr. 7: Die Zuteilung des Minimalbestandes an Wolfsrudeln sollte unter Berücksichtigung der Anteile an alpiner Bevölkerung neu unter allen Alpenländern aufgeteilt werden. 
  • Erkenntnis Nr. 8: Sollte demnächst den Minimalbestand von 125 Rudeln erreicht sein, wird dann der Bestand reguliert? Darüber gibt der KORA-Bericht keine Auskunft. 

 

Fazit und Schlussfolgerungen

Hinter scheinbar ökologischen Überlegungen verbergen sich in Wirklichkeit geopolitische Herausforderungen, die über den reinen Umweltschutz hinausgehen, und das nicht erst seit gestern. 

 

Es ist nicht unwesentlich zu erwähnen, dass der Wolf keine global bedrohte Tierart ist, dass ihm aber als Grossraubtier eine besondere Rolle in der Ökologie zukommt. Der Wolf erweckt Emotionen und polarisiert, vor allem in den Gebieten, wo er vor ca. 150 Jahren ganz ausgerottet worden war. Je nachdem, ob man dafür oder dagegen ist, wird er als Symbol für den Umweltschutz oder als Opfer der zerstörerischen Kraft des Menschen betrachtet. Weil seine Anwesenheit lokale und internationale Auswirkungen hat, welche sowohl Bevölkerung als auch Politik mobilisieren, wird der Wolf sowohl von seinen Befürwortern als auch von seinen Gegnern instrumentalisiert. Er ist, ohne es zu wollen, zum animal géopolitique geworden. Diese Erkenntnis hilft dem Wolf für sein Überleben zwar nicht unbedingt, aber sie hat den Vorteil, dass man die Problemfelder klar identifizieren und zuordnen kann.  

 

Um das Überleben der Wölfe im Alpenraum zu sichern, schlussfolgert der KORA-Bericht, dass eine etwas höhere Wolfspopulation als der Minimalbestand von 125 Rudeln und eine grenzüberschreitende Kooperation für das Wolfsmanagement unerlässlich sind. 

Es ist jedem und jeder selbst überlassen, wie er oder sie zu dieser Empfehlung steht. Allerdings gibt es Zeichen der Zeiten, die nicht übersehen werden dürfen: 

 

  1. In der heutigen Debatte über den Klimawandel wäre es unrealistisch, mit einer drastischen Reduzierung des Wolfsschutzes zu rechnen, es sei denn der Wolf verursacht menschliche Opfern.
  2. Nicht alle Alpenstaaten sind dem Wolfsschutz gegenüber gut gesinnt, trotz EU-Richtlinie. Es gibt in manchen Alpenländern zum Teil grosser Nachholbedarf. 
  3. Eine neue Aufteilung des Minimalbestandes unter den Alpenstaaten ist erstrebenswert, die nicht nur die verfügbare Fläche, sondern auch dem Anteil an ständiger Bevölkerung Rechnung trägt. 

Virginia Bischof Knutti©15.09.2021

 

Quellen:

(1) Stiftung KORA, 2020. 25 Jahre Wolf in der Schweiz - Eine Zwischenbilanz. KORA-Bericht Nr. 91, S. 24-26.

(2) Eidgenössisches Department für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK, Der Wolf in der Schweiz, gesichtet am 13.09.2021, https://www.uvek.admin.ch/uvek/de/home/uvek/abstimmungen/revision-des-jagdgesetzes/der-wolf-in-der-schweiz.html.

(3) Wikipedia, Alpenländer, https://de.wikipedia.org/wiki/Alpenländer.

(4) Stiftung KORA, 2020. 25 Jahre Wolf in der Schweiz - Eine Zwischenbilanz. KORA-Bericht Nr. 91, S. 65.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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